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Wenn RebhĂŒhner sich verlieben

von Redaktion

Was hat der Rebhahn, was andere HĂ€hne nicht haben? Er macht den Damen nicht so schöne Augen wie der Auerhahn und kann auch nicht so toll tanzen wie der Birkhahn: Er besticht mit Bescheidenheit, ist treu und zuverlĂ€ssig. Zudem lebt der Rebhahn monogam. Hat er seine Angebetete gefunden, fackelt er nicht lange und macht ihr schnurstracks den Hof. „Jetzt beginnen RebhĂŒhner sich intensiv fĂŒr das andere Geschlecht zu interessieren“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Am Valentinstag geht es auf dem Acker ausschließlich um die Balz.

Bei den RebhĂŒhnern ist Damenwahl. Die Hennen sind in der Minderzahl – und die HĂ€hne mĂŒssen sich schon ordentlich ins Zeug werfen, um zu landen. „Leidenschaft und Entschlussfreudigkeit kommen bei den MĂ€dels gut an“, erklĂ€rt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Erst nehmen die HĂ€hne mit lauten „Kiereck“-Rufen Kontakt zu Konkurrenten auf. „Rivalen werden gesucht und herausgefordert“, so Goris. Dann kĂ€mpfen die HĂ€hne miteinander, um die Rangordnung festzulegen, denn dominante HĂ€hne haben die besten Chancen bei den Hennen. „Ist geklĂ€rt, wer der StĂ€rkste ist, wird mit dem Flirten losgelegt“, sagt Goris. „Und das ist hollywood-reif“. Er baut sich mit offenem Schnabel so aufgereckt wie möglich vor seiner AuserwĂ€hlten auf, schaut ihr tief in die Augen und richtet sich sein Balzruf nur an die Umworbene. Ein leises „Gru“ ertönt. Hat eine Henne Interesse an ihrem Valentins-Date, blickt sie dem Hahn intensiv ins Gesicht.

RebhĂ€hne sind mit ihren erdbraunen Tarnfarben-Federn vielleicht nicht gerade die Schönsten unter den verliebten Vögeln, aber die Damen können sich auf ihn verlassen. „Er bewacht die Henne wĂ€hrend des BrĂŒtens, schĂŒtzt seine KĂŒken vor Feinden, wenn sie nach etwa 30 Tagen schlĂŒpfen und lockt die KĂŒken mit  Insektenfutter herbei“, erklĂ€rt Eva Goris. „RebhĂŒhner leben im Familienverband, der ,Kette‘ genannt wird.“ Immerhin gehören zehn bis 20 KĂŒken zur „Familie“, die entweder aus einem Elternpaar mit seinen erwachsenen Jungvögeln des vorangegangenen Sommers bestehen – oder aus kleinen GrĂŒppchen von Singles und erfolglosen Paaren.

„Um den Monatswechsel Februar/MĂ€rz finden sich die meisten Paare“, sagt Eckhard Gottschalk, vom Rebhuhnprojekt „PARTRIDGE“ der UniversitĂ€t Göttingen. „Oft kommt die gesamte Population innerhalb von ein oder zwei Wochen unter die Haube.“ Nur die HĂ€hne, die ohne Henne bleiben, streifen noch bis ins FrĂŒhjahr hinein umher; rufen und hoffen auf ihre Chance. Zum Beispiel dann, wenn ein anderer Hahn verunglĂŒckt. Die ganze Aufregung, das Rufen, das KĂ€mpfen, Verfolgen und Umherrennen ist fĂŒr die RebhĂŒhner sehr riskant. Leicht werden Greifvögel oder RaubsĂ€uger auf das Geschehen aufmerksam. Daher verlegen die RebhĂŒhner diese intensivste Zeit der Balz in die DĂ€mmerung, wenn die Greifvögel schon schlafen und das Licht gerade noch ausreicht, um einen nahenden Fuchs als Silhouette zu erahnen. Morgens und abends dauert diese intensivste Zeit der Partnersuche jeweils nur eine halbe Stunde, also ein echtes Speed-Dating!

Rebhuhn

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