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Neuer EU-Bericht zum SARS-CoV-2-Risiko auf Nerzfarmen

von Redaktion

Tierschutzbund fordert Ende der Pelztierzucht

Die EuropĂ€ische Behörde fĂŒr Lebensmittelsicherheit EFSA hat in einem gestern veröffentlichten Bericht klargestellt, dass alle Nerzfarmen ein Risiko fĂŒr SARS-CoV-2-AusbrĂŒche darstellen. Der Deutsche Tierschutzbund erneuert anlĂ€sslich der Veröffentlichung seine Forderung nach einem Ende der Pelztierzucht.  FĂŒr die Tiere und die menschliche Gesundheit sei es enorm wichtig, dass die LĂ€nder endlich mit einem konsequenten Verbot reagieren. 

„Pelzfarmen sind tickende Zeitbomben, denn neben dem immensen Tierleid, das sie verursachen, gelten sie als Risikofaktoren fĂŒr die Ausbreitung von Krankheiten und Pandemien. Es ist an der Zeit, mit Pelzfarmen endgĂŒltig Schluss zu machen. Noch vor Beginn der sich nahenden Fortpflanzungssaison sollte die Wiederaufnahme des Betriebs untersagt werden“, sagt Dr. Henriette Mackensen, Referentin fĂŒr Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund.

Die EFSA empfiehlt in ihrem Bericht, Personen, die mit Nerzen in Kontakt kommen, hĂ€ufig zu testen. Gesunde sowie tote oder kranke Pelztiere sowie in der NĂ€he von Pelzfarmen wild lebende Marderartige sollten ebenfalls engmaschig getestet werden. Durch eine genetische Sequenzierung erhofft man sich, Mutationen aufzudecken und den Ursprung von AusbrĂŒchen identifizieren zu können. Die entstehenden immensen Kosten fĂŒr diese Maßnahmen jedoch trĂ€gt meist der Steuerzahler. „Die Pelztierzucht mit aufwĂ€ndigen und teuren Maßnahmen trotz allen Risikos zukĂŒnftig weiter betreiben zu wollen, ist absurd – vor allem angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der EU-BĂŒrger die tierquĂ€lerische Pelztierhaltung ablehnt“, kommentiert Mackensen.

EuropĂ€ische Wissenschaftler fordern in einer aktuellen Stellungnahme als Notfallmaßnahme ein Aussetzen der Pelztierzucht. Einige LĂ€nder gehen bereits mit gutem Beispiel voran: So dĂŒrfen bei den großen Nerzfell-Produzenten DĂ€nemark und Schweden zumindest in 2021 keine neuen Nerze nachgezĂŒchtet werden. Ob die Farmer lediglich abwarten, bis sie wieder produzieren dĂŒrfen, oder die Pelzfarmen letztendlich schließen, weil sie nicht mehr profitabel sind, bleibt abzuwarten.

Unkontrollierte Ausbreitung auf Nerzfarmen

In den vergangenen Monaten hatte sich gezeigt, dass das SARS-CoV-2 Virus sich unkontrolliert zwischen Nerzpopulationen verschiedener Farmen ausbreitet – trotz aller bisherigen Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen. Bis jetzt wurden allein in Europa auf 400 Nerzfarmen SARS-CoV-2-AusbrĂŒche bekannt. In Schweden fanden sich trotz Sicherheitsvorkehrungen bei 23 von 33 Farmen unter den verbliebenen Zuchtnerzen Antikörper auf SARS-CoV-2. Im Januar erst wurde der Nachweis der dĂ€nischen Nerz-Mutation bei sechs Patienten in Bayern und Baden-WĂŒrttemberg bekannt – obwohl DĂ€nemark unfassbare 17 Millionen Nerze töten ließ, um die Ausbreitung des mutierten Virus zu verhindern.

Nerze auf einer Farm in Finnland Copyright: Oikeutta elÀimille

 

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