Der illegale Welpenhandel nimmt stetig stark zu. Das belegen Zahlen, die die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN für Februar 2021 recherchiert hat: 166 Tierbabys wurden in 22 illegalen Transporten sowie unzulässigen Aufzuchten mit viel zu jungen und illegal eingeführten oder illegal gehaltenen Tieren  bei polizeilichen Kontrollen in Deutschland entdeckt. Das sind nahezu doppelt so viele Welpen wie im Januar, als bereits 91 Tiere beschlagnahmt wurden. Die Tiere wurden von Tierheimen aufgenommen und medizinisch versorgt.
Den ganzen Februar lang hielt der Corona-Lockdown noch an – genau wie der verstärkte Wunsch vieler Menschen nach Nähe und damit nach einem eigenen Hund. Die Nachfrage, insbesondere nach Welpen, ist dabei viel höher, als dass sie durch Tierheime oder seriöse AnbieterInnen bedient werden kann. Das nutzen illegale Welpenhändler weiterhin aus. Sie bieten Tiere anonym und teils auch zu extrem hohen Preisen auf Online-Plattformen oder in den sozialen Medien an. Die Gefahr der Strafverfolgung ist für die Welpenmafia aufgrund der Anonymität im Internet verschwindend gering.
„166 Tiere allein im Februar – das ist eine schockierende Zahl. Tiere sind doch keine Ware, sondern fühlende Wesen! Es muss dringend alles Erdenkliche getan werden, um die Tiere zu schützen. Dafür ist es wichtig, dass alle Händler und Händlerinnen verifiziert sind und die Herkunft der Tiere klar ist. Nur so kann den Kriminellen der Marktzugang verwehrt werden. Wir erwarten, dass das Problem endlich ernst genommen und das Bundesministerium umgehend aktiv wird“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Das skrupellose Geschäft mit den Welpen
Beim illegalen Welpenhandel werden die Tiere unter grausamen Bedingungen in dreckigen Verschlägen und Kellern geboren, bekommen keine Impfungen oder Zuneigung. Wenn die Tiere dann viel zu jung von ihren Müttern getrennt werden, sind viele krank und viel zu schwach, um den Transport quer durch Europa zu überleben. Andere leiden ihr Leben lang an den dramatischen Zuständen, die sie in ihren ersten Lebenswochen ertragen mussten. Die meist ahnungslosen Käufer werden mit seriös wirkenden Anzeigen und niedlichen Bildern getäuscht und zahlen häufig mehrere Hundert oder Tausend Euro für einen Welpen – selbst wenn es weder Papiere noch einen Kaufvertrag gibt.