Weil Pelztierfarmen neben der mit nichts zu rechtfertigenden Qual fĂŒr die Tiere auch ein hohes Pandemierisiko bergen, fordert der Deutsche Tierschutzbund ein globales Ende der Pelztierhaltung. Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts fĂŒr Virologie an der Berliner CharitĂ©, hatte in einem aktuellen Interview erneut bekrĂ€ftigt, dass er die Pelzindustrie in China als den wahrscheinlichsten Ursprung fĂŒr das SARS-CoV-2-Virus sieht.
âAllein aus TierschutzgrĂŒnden gehören Zucht und Haltung von Pelztieren verboten. Die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie verdeutlichen zudem das gesundheitliche Risiko fĂŒr Tiere und Menschen. Als ĂŒberfĂ€llige Konsequenz mĂŒssen Pelzfarmen zeitnah und endgĂŒltig geschlossen werden. Der Tierqual und dem Gefahrenpotential fĂŒr die Ausbreitung von Krankheiten und Pandemien gehört dringend ein Riegel vorgeschobenâ, sagt Dr. Henriette Mackensen, Referentin fĂŒr Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. In einigen LĂ€ndern Europas wurden Verbote bereits erlassen oder angekĂŒndigt. Zuletzt hatte Estland ein Ende der Pelztierfarmen ab 2026 bekanntgegeben. Andere LĂ€nder mĂŒssten nun nachziehen, so die TierschĂŒtzer. Die Forderung nach einem generellen Verbot von Pelztierfarmen erhebt der Deutsche Tierschutzbund derzeit im Rahmen seiner Bundestagswahl-Kampagne âMein Schicksal â Deine Wahlâ (www.2021-tierschutz-waehlen.de/forderungen). Als Mitglied des weltweiten BĂŒndnisses âFur Free Allianceâ unterstĂŒtzt der Verband zudem die Petition âSTOP DEADLY FURâ (www.furfreealliance.com/end-the-deadly-fur-trade).
Pelzfarmen bergen enormes Risiko
Virologe Drosten hatte bereits vor rund einem Jahr Marderhunde aus chinesischen Pelzfarmen als mögliche Zwischenwirte von SARS-CoV-2 ins GesprĂ€ch gebracht. In einem aktuellen Interview bekrĂ€ftigt er nun diese Vermutung. Bereits bei SARS-CoV-1 seien Marderhunde und Schleichkatzen nachweisbar ĂbertrĂ€ger des Virus gewesen. Wenn den Tieren zur Pelzgewinnung bei lebendigem Leib das Fell abgezogen wird, könnten mit den Todesschreien ausgestoĂene Aerosole auch SARS-CoV-2 auf Menschen ĂŒbertragen haben. Auch in Europa belegen die aktuellen Geschehnisse rund um die Corona-Pandemie, welches Risiko von Pelzfarmen ausgeht: Bis jetzt wurden allein in europĂ€ischen LĂ€ndern auf mehr als 400 Nerzfarmen in zehn EU-Staaten AusbrĂŒche von SARS-CoV-2 bekannt, bei denen Millionen von Tieren betroffen waren. Sobald ein einzelnes Tier infiziert ist, tragen die Haltungsbedingungen dazu bei, dass sich das Virus rasend schnell verbreitet. Dabei kann es nicht nur zwischen den auf der Farm gehaltenen Nerzen ĂŒbertragen werden und mutieren, sondern ist auch in mehreren nachgewiesenen FĂ€llen sowohl auf Menschen als auch wildlebende Tiere ĂŒbergegangen.
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