In den vergangenen Wochen tummelten sich viele Schweinswale an der NordwestkĂŒste des Jadebusens. Genau hier bei Wilhelmshaven kann man das aktuelle Tier des Jahres sogar vom Strand aus beobachten. Und genau hier soll unter dem Druck des weltpolitischen Geschehens schon Ende des Jahres Deutschlands erstes schwimmendes FlĂŒssiggas-Terminal in Betrieb gehen. Damit dies so schnell gelingen kann, wurde die UmweltschutzprĂŒfung fĂŒr das LNG-Terminal radikal verkĂŒrzt. âFĂŒr die Schweinswale, die sich gerade in der Bucht bei Wilhelmshaven mit Nahrung eindecken, wird das Bauvorhaben immense Nachteile habenâ, sagt Professor Dr. Klaus HacklĂ€nder, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung. âDennoch akzeptiert die Deutsche Wildtier Stiftung das beschleunigte Verfahrenâ, so HacklĂ€nder und ergĂ€nzt: âDamit Schweinswale aber nicht ein weiterer Verlierer dieses furchtbaren Krieges werden, mĂŒssen beim Bau und darĂŒber hinaus nun verstĂ€rkt SchutzmaĂnahmen unternommen werden.â
FĂŒr den Bau des LNG-Terminals bei Wilhelmshaven werden Pfosten in den Boden gerammt, die erheblichen UnterwasserlĂ€rm erzeugen und das empfindliche Gehör der Schweinswale irreparabel schĂ€digen. Sie werden taub, verlieren die Orientierung und ertrinken im schlimmsten Fall. Dagegen helfen sogenannte Blasenschleier an Bauwerken in der See. Sie bilden einen aufsteigenden Vorhang aus LuftblĂ€schen und dĂ€mpfen dadurch den Schall ab â das zumindest kann das Leben eines Schweinswals retten. âAuch ist es fĂŒr das Ăberleben der Schweinswale essenziell, dass Meeresschutzgebiete nicht nur auf dem Papier bestehenâ, sagt HacklĂ€nder. âStellnetze, die fĂŒr den Schweinswal zur Todesfalle werden, mĂŒssen aus Meeresschutzgebieten komplett verschwinden. Offshore-Windparks dĂŒrfen in Schweinswal-sensiblen Gebieten nicht errichtet werden.â
Foto: Deutsche Wildtierstiftung