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Freilebende BraunbÀren in Bayern und Tirol gesichtet

von Redaktion

21.04.2023

Deutscher Tierschutzbund ruft zur MĂ€ĂŸigung auf und warnt vor Panikmache

AnlĂ€sslich aktueller Medienberichte ĂŒber freilebende BraunbĂ€ren im Alpenraum, weist der Deutsche Tierschutzbund darauf hin, dass Panikmache und eine Verunsicherung der Bevölkerung nicht zielfĂŒhrend seien. In der Berichterstattung ĂŒber BĂ€rensichtungen, TatzenabdrĂŒcke und Fraßspuren wird immer wieder die Frage in den Raum gestellt, ob BĂ€ren eine Bedrohung fĂŒr Menschen seien. Auslöser war die Tötung eines Joggers Anfang vergangener Woche in Norditalien, der – wie sich im Nachhinein herausstellte – mutmaßlich zwischen eine BĂ€renmutter und ihre drei Jungen geraten war.

 

„Das Schicksal des Joggers berĂŒhrt uns sehr. Dass die fĂŒhrende BĂ€rin ihre Jungen gegen Eindringlinge verteidigt, kann man ihr aber kaum zum Vorwurf machen“, sagt Patrick Boncourt, BĂ€renexperte beim Deutschen Tierschutzbund. Er kritisiert, dass die daraus entstandene Panikmache um vermeintliche ‚KillerbĂ€ren‘ nicht zielfĂŒhrend sei: „Wie schon beim Wolf wird die Diskussion teils auch politisch genutzt, um populistische Maßnahmen anstatt faktenbasierter Lösungen durchzusetzen. Leidtragende dieser verzerrten Darstellung werden auch die BĂ€ren in der deutsch-österreichischen Grenzregion sein, die sich schon seit lĂ€ngerem vollkommen natĂŒrlich und unauffĂ€llig verhalten und zum jetzigen Zeitpunkt keine Gefahr darstellen.“

PrĂ€vention schĂŒtzt vor Übergriffen von BĂ€ren auf „Nutztiere“

Einen weiteren Anlass zur Sorge geben in diesem Zusammenhang nun drei vermutlich von einem BĂ€ren gerissene Schafe im bayerischen Landkreis Rosenheim. Dass BĂ€renmĂ€nnchen, die nach der Winterruhe auf Partnersuche gehen, in seltenen FĂ€llen auch Rehwild oder ungeschĂŒtzte Weidetiere töten, ist aus Sicht der TierschĂŒtzer nicht verwunderlich, da reife Beeren, FrĂŒchte oder andere pflanzliche Nahrungsquellen noch nicht verfĂŒgbar sind. Wichtig sei vor allem die PrĂ€vention, sagt Boncourt: „Lassen Sie in den betroffenen Regionen keine Essenreste oder MĂŒllbehĂ€lter ungeschĂŒtzt herumstehen oder –liegen. Bienenstöcke sowie Weidetiere sollten mit starken ElektrozĂ€unen oder Herdenschutzhunden geschĂŒtzt werden; Weidetiere nach Möglichkeit nachts eingestallt werden. Dann werden die BĂ€ren wieder abziehen und sich nicht daran gewöhnen, in NĂ€he der Menschen Nahrung zu finden.“ Zahlreiche Studien belegen dieses scheue Verhalten der BĂ€ren.

Friedliche Koexistenz ist möglich

In vielen teils auch sehr modernen, dicht besiedelten LĂ€ndern zeigt das Management, dass eine friedliche Koexistenz von Menschen und BĂ€ren möglich ist. „Wir mĂŒssen die RĂŒckkehr dieses ursprĂŒnglich bei uns beheimateten Beutegreifers letztlich nur in unseren Köpfen akzeptieren und einfach wieder lernen, mit der Anwesenheit von BĂ€ren sachlich und angemessen umzugehen. Entsprechende ManagementplĂ€ne gibt es auch in Bayern schon seit lĂ€ngerem, so dass auch politisch kein akuter Handlungsbedarf besteht. Wenn wir diese wenigen GrundsĂ€tze beherzigen, dann hat auch der BraunbĂ€r in den Alpen eine realistische Chance, hier zu ĂŒberleben“, so Boncourt.

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