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Auszeichnung fĂŒr Alternative zum Tierversuch

von Redaktion

PreistrÀger Dr. Joachim Wiest forscht im Zellkulturlabor des Deutschen Tierschutzbundes an verbesserter Krebstherapie

Dr. Joachim Wiest, der mit seiner Firma cellasys im Zellkulturlabor der Akademie fĂŒr Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes an Alternativen zu Tierversuchen forscht, ist fĂŒr seine Arbeit fĂŒr eine wirksamere Krebstherapie mit dem „Innovation Leben Award“ ausgezeichnet worden. Im Gegensatz zu den in der Krebsforschung ĂŒblichen Tierversuchen soll die von Wiest derzeit entwickelte Methode eine individuell angepasste Chemotherapie mittels Biochip ermöglichen.

„Die Auszeichnung von Dr. Wiests vielversprechender Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, mehr in moderne Wissenschaft zu investieren, anstatt weiter auf fragwĂŒrdige Versuche an Tieren zu setzen“, sagt Tilo Weber, Fachreferent fĂŒr Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund. „Tierversuche werden nicht durchgefĂŒhrt, weil sie besser sind, sondern weil sie eine lange Tradition haben. Sie bringen deshalb auch nicht den erhofften Durchbruch fĂŒr dringend benötigte Therapien bei Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson – und können umgekehrt verhindern, dass eine fĂŒr den Menschen hilfreiche Therapie entdeckt wird, weil diese bei einem Tiermodell nicht anschlĂ€gt.“

Wiests Unternehmen Cellasys forscht an lebenden Zellen als Alternative zum Tierversuch. Copyright: cellasys

JĂ€hrlich werden ĂŒber hunderttausend Tiere in der angewandten Krebsforschung in Deutschland „verbraucht“ – vor allem MĂ€use, aber auch Ratten, Schweine, Hunde und Affen. In schmerzhaften Versuchen werden die Tiere kĂŒnstlich krank gemacht, um verschiedene Therapiemethoden zu testen. Die Ergebnisse sind allerdings nur schwer auf einen individuell erkrankten Menschen ĂŒbertragbar. Tierversuchsfreie Testmethoden hingegen werden von vorneherein dafĂŒr entwickelt, spezifische Fragestellungen unmittelbar mit Blick auf den menschlichen Patienten beantworten zu können. Ziel der Firma cellasys ist, die Wirksamkeit eines Chemotherapeutikums noch vor Therapiebeginn an Zellproben des jeweiligen Krebspatienten zu ermitteln. Dem Patienten wird dafĂŒr durch eine Biopsie Zellmaterial entnommen; dieses wird auf einen Biochip gesetzt. Wiests Forschung ermöglicht es, auf diesem Biochip anschließend die Wirkstoffdosis verschiedener Therapeutika zu testen. So kann eine individuelle Chemotherapie ermöglicht und die beste Behandlung erforscht werden, ohne den Umweg ĂŒber ein Versuchstier zu nehmen.

Das Innovationsprojekt „Systemlösung zur in-vitro Messung der Funktion und AktivitĂ€t von lebenden Organmodellen“ von cellasys ist eines von 25 „Leuchtturmprojekten“, die von der Jury von Bayern Innovativ als besonders herausragend bewertet und prĂ€miert wurden.

Dr. Joachim Wiest forscht an Alternativmethoden zu Tierversuchen im Zellkulturlabor des Deutschen Tierschutzbundes.

 

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