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Globale Elfenbein-Beschlagnahmen drastisch gestiegen

von Redaktion

Anstieg gegenüber Vorjahr um 30 Prozent – weiterer Anstieg während Pandemie befürchtet

München, den 24. März 2021: Neueste Zahlen zeigen, dass der illegale Elfenbeinhandel boomt: 42,5 Tonnen, das entspricht etwa 6.340 toten Elefanten, wurden 2019 aufgegriffen – ein Anstieg von 30 % gegenüber 2018 (mit 29,6 beschlagnahmten Tonnen). Für das Jahr 2020 liegen noch keine Zahlen vor, Artenschützer befürchten jedoch, dass die Pandemie einen Anstieg von Wilderei und illegalem Handel verursacht hat. „Der Elfenbeinhandel ist nach wie vor die größte Bedrohung für Afrikas Elefanten. Die Staatengemeinschaft darf nicht nachlassen in den Bemühungen, den Handel ein für allemal zu stoppen und die Tiere besser zu schützen“, so Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Die neuen Zahlen für 2019 wurden im Auftrag des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) erhoben und enthalten die drei größten jemals erfassten Elfenbeinaufgriffe: „Die Beschlagnahme von rund 7.500 kg Elfenbein in China, 8.800 kg in Singapur und 9.100 kg in Vietnam verdeutlichen, dass der Elfenbeinhandel fest in der Hand global organisierter krimineller Netzwerke ist – diesen muss endlich das Handwerk gelegt werden. Noch immer kommt die große Mehrheit der Täter ohne Strafverfolgung davon“, so die Pro Wildlife-Sprecherin. Es fehlen zudem Informationen, in welchen Ländern die Elefanten gewildert wurden – zwar lässt sich dies durch DNA-Untersuchungen feststellen, doch viele Länder führen die von CITES geforderten Untersuchungen nicht durch.

Statistiken waren bisher von einem Rückgang des illegalen Elfenbeinhandels seit dem Jahr 2013 ausgegangen. Die neuen Zahlen belegen jedoch einen deutlichen Anstieg – auch wenn die Zahlen noch unvollständig sind, weil viele Länder ihre Aufgriffe noch nicht gemeldet haben. Wissenschaftler hatten bereits vor einigen Monaten Alarm geschlagen, dass die Wilderei in Afrika weiterhin grassiert. Schätzungen gehen von mindestens 20.-30.000 gewilderten Elefanten pro Jahr aus. „Nur etwa zehn Prozent des geschmuggelten Elfenbeins wird überhaupt entdeckt und beschlagnahmt, d.h. es ist insgesamt von wesentlich mehr beschlagnahmtem Elfenbein und noch mehr toten Elefanten auszugehen“, betont Freyer. Die Bestände von Savannenelefanten waren bereits zwischen 2007 und 2015 um ein Drittel zurück gegangen – die neuen Zahlen lassen befürchten, dass sich dieser Trend gefährlich fortsetzt.

Während die Hauptabsatzmärkte für Elfenbein in Asien liegen, ist bislang auch in der Europäischen Union der Handel mit dem „weißen Gold“ erlaubt, obwohl der Handel international bereits seit 1989 verboten ist. Die EU und Japan sind bis heute die beiden größten verbliebenen Absatzmärkte für legales Elfenbein. Die EU hat vor kurzem angekündigt, den Elfenbeinhandel endlich strenger zu regulieren. Pro Wildlife und weitere Artenschützer fordern seit langem ein lückenloses Verbot des Elfenbeinhandels.

 

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