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Haustierboom: Tierheime befĂŒrchten Abgabewelle

von Redaktion

Der Deutsche Tierschutzbund und seine angeschlossenen Tierheime fĂŒrchten eine Abgabewelle von Haustieren in Folge des Corona-bedingten Haustierbooms. Wie diese Woche bekannt wurde, lebten 2020 fast eine Million Haustiere mehr in deutschen Haushalten als noch im Vorjahr*. Die TierschĂŒtzer gehen davon aus, dass darunter viele Tiere sind, die als „Pandemie-Projekt“ unĂŒberlegt und leichtfertig im Internet, im Zoofachhandel oder beim ZĂŒchter angeschafft wurden. Die Sorge, dass diese Tiere in den Tierheimen landen oder im schlimmsten Fall sogar ausgesetzt werden, wenn die Pandemie zu Ende geht und ein „normales“ Leben wieder möglich ist, ist groß.

 

„Viele Menschen haben die Corona-Krise genutzt, um ihren lang gehegten Traum nach einem Tier endlich in die Tat umzusetzen. Wir befĂŒrchten jedoch, dass sich mindestens genauso viele spontan fĂŒr einen tierischen Mitbewohner entschieden und sich zu wenig Gedanken gemacht haben, was nach Lockdown, Homeoffice und Homeschooling mit einem Tier auf sie zukommt. Was passiert, wenn man weniger Zeit hat, weil man seinen Hobbies wieder nachgehen, Freunde treffen oder Bars und CafĂ©s besuchen möchte und der nĂ€chste Urlaub ansteht. In der Corona-Zeit gilt daher mehr als je zuvor: Die Anschaffung eines Tieres muss gut durchdacht sein“, sagt Thomas Schröder, PrĂ€sident des Deutschen Tierschutzbundes. „Sich ein Tier ausschließlich aus Langeweile, Einsamkeit oder als BeschĂ€ftigungsmaßnahme zuzulegen, ist keine gute Idee.“

Nach der Pandemie könnten viele unĂŒberlegt angeschaffte Hunde im Tierheim landen. Copyright: Tierheim TĂŒbingen

Weil Veranstaltungen und Feste in den Tierheimen seit Beginn der Corona-Krise ausfallen und damit wichtige Einnahmequellen wegbrechen, stehen viele Tierheime derzeit finanziell schlecht da. Wichtige Neuerungen und lange geplante Ausbauten mussten verschoben werden. Aufgrund der andauernden massiven Anfragen nach Tieren – und teilweise auch wegen vieler beschlagnahmter Tiere aus dem boomenden illegalen Handel – haben die Tierheime alle HĂ€nde voll zu tun. Eine Abgabewelle nach der Pandemie könnte viele an ihre KapazitĂ€ts- und Leistungsgrenzen bringen.

 

Tierheime helfen. Helft Tierheimen!

Dem Deutschen Tierschutzbund sind ĂŒber 740 Tierschutzvereine mit rund 550 vereinseigenen Tierheimen angeschlossen. Im Rahmen seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ klĂ€rt der Verband darĂŒber auf, welche Voraussetzungen fĂŒr die Tierhaltung erfĂŒllt sein mĂŒssen, wie man das passende Haustier findet und welche Auswirkungen die Corona-Krise fĂŒr die Tierheime hat. Mehr unter:

 

* Erhebung im Auftrag des Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF): www.ivh-online.de/de/der-verband/daten-fakten/anzahl-der-heimtiere-in-deutschland.html

 

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