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Lebensmittelbetrug bei Waldheidelbeeren

Oft werden preisgünstigere Arten verwendet

von Redaktion
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14.11.2024

Jedes zweite Lebensmittel mit dem Hinweis „Waldheidelbeere“ auf dem Etikett enthält stattdessen preisgünstigere Heidelbeerarten. Das hat die diesjährige Operation „OPSON XIII“ zu Lebensmittelbetrug aufgedeckt, meldet das Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Wenn „Waldheidelbeere“ draufsteht, müssen auch die Früchte der Waldheidelbeere Vaccinium myrtillus L. verarbeitet sein. Sie werden in der Regel zu höheren Preisen verkauft als andere Arten wie Vaccinium corymbosum und Vaccinium angustifolium. Rund 76 Prozent der Obstkonserven und eine Probe getrockneter Früchte aus dem Onlinehandel waren falsch deklariert und wurden daher beanstandet.

Mit der Operation „OPSON“ gehen Behörden seit über einem Jahrzehnt international gegen Lebensmittelbetrug vor. Darunter versteht man die Fälschung von Lebensmitteln und Getränken sowie den Missbrauch von geografischen Angaben. Ziel ist es, die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu schützen sowie organisierte kriminelle Netzwerke zu zerschlagen. In Europa sind an den von der Polizeibehörde Europol koordinierten Aktionen insgesamt 29 Staaten beteiligt.

Jedes Land kann selbst entscheiden, auf welche Lebensmittel die jeweilige Operation ausgerichtet ist. In Deutschland lag der Schwerpunkt in diesem Jahr bei Waldheidelbeeren. Von Dezember 2023 bis Mai 2024 wurden in acht Bundesländern 70 Proben mit der Angabe „Waldheidelbeere“ im Namen oder im Zutatenverzeichnis untersucht. Es waren in erster Linie Konserven, aber auch tiefgekühlte und getrocknete Produkte sowie jeweils eine Probe Fruchtaufstrich und Saft.

Europaweit beschlagnahmten die Behörden diesmal rund 22.000 Tonnen Lebensmittel und 850.000 Liter (meist alkoholische) Getränke, da sie gefälscht oder minderwertig waren. Ein bedenklicher Trend ist es leider, dass abgelaufene Lebensmittel in großem Maßstab neu etikettiert und wieder in die Lieferkette gebracht werden. Unter den gefälschten oder falsch bezeichneten Lebensmitteln waren Olivenöl und Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung besonders häufig vertreten.

Heike Kreutz 

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