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LNG-Terminal in Wilhelmshaven gefährdet Schweinswale

Deutsche Wildtier Stiftung akzeptiert verkürztes Verfahren und fordert verstärkte Schutzmaßnahmen für das Tier des Jahres 2022

von Redaktion
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In den vergangenen Wochen tummelten sich viele Schweinswale an der Nordwestküste des Jadebusens. Genau hier bei Wilhelmshaven kann man das aktuelle Tier des Jahres sogar vom Strand aus beobachten. Und genau hier soll unter dem Druck des weltpolitischen Geschehens schon Ende des Jahres Deutschlands erstes schwimmendes Flüssiggas-Terminal in Betrieb gehen. Damit dies so schnell gelingen kann, wurde die Umweltschutzprüfung für das LNG-Terminal radikal verkürzt. „Für die Schweinswale, die sich gerade in der Bucht bei Wilhelmshaven mit Nahrung eindecken, wird das Bauvorhaben immense Nachteile haben“, sagt Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung. „Dennoch akzeptiert die Deutsche Wildtier Stiftung das beschleunigte Verfahren“, so Hackländer und ergänzt: „Damit Schweinswale aber nicht ein weiterer Verlierer dieses furchtbaren Krieges werden, müssen beim Bau und darüber hinaus nun verstärkt Schutzmaßnahmen unternommen werden.“

Für den Bau des LNG-Terminals bei Wilhelmshaven werden Pfosten in den Boden gerammt, die erheblichen Unterwasserlärm erzeugen und das empfindliche Gehör der Schweinswale irreparabel schädigen. Sie werden taub, verlieren die Orientierung und ertrinken im schlimmsten Fall. Dagegen helfen sogenannte Blasenschleier an Bauwerken in der See. Sie bilden einen aufsteigenden Vorhang aus Luftbläschen und dämpfen dadurch den Schall ab – das zumindest kann das Leben eines Schweinswals retten. „Auch ist es für das Überleben der Schweinswale essenziell, dass Meeresschutzgebiete nicht nur auf dem Papier bestehen“, sagt Hackländer. „Stellnetze, die für den Schweinswal zur Todesfalle werden, müssen aus Meeresschutzgebieten komplett verschwinden. Offshore-Windparks dürfen in Schweinswal-sensiblen Gebieten nicht errichtet werden.“

Foto: Deutsche Wildtierstiftung

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