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PETA fordert Verbot von Verkauf und Haltung exotischer Tiere

Steigende Energiekosten fĂŒhren zu Abgabeschwemme von exotischen Tieren in Deutschland

von Redaktion

PETA hat vergangene Woche drei Schildkröten aus einer tierschutzwidrigen Haltung in Stuttgart gerettet. Aufgrund steigender Energiekosten konnten die Tiere nicht mehr artgerecht versorgt werden. Die Reptilien wurden vom Tierheim Stuttgart ĂŒbernommen, in welchem bereits 74 Schildkröten dringend auf ein neues Zuhause warten. Ein Beispiel von vielen, denn mit Blick auf die weiterhin steigenden Energiekosten warnt PETA vor einer großen Abgabewelle und fordert, dass jeder, der kommerziell Tiere verkauft, diese auch zurĂŒcknehmen und zudem transparent aufzeigen muss, wie die Tiere gehalten werden. Zudem appelliert die Tierschutzorganisation erneut an die Politik, sich endlich fĂŒr ein Verkaufsverbot von Lebewesen in Zoohandlungen, im Internet und auf Tierbörsen einzusetzen.

So leben die drei geretteten Landschildkröten in Zukunft / © PETA Deutschland e. V.

„Auffangstationen, Tierheime und Tierschutzvereine erleben derzeit eine Abgabeschwemme von exotischen Tieren, die zuvor als sogenannte Haustiere gehalten wurden. Da die Haltung von Schildkröten, Schlangen und anderen exotischen Tieren extrem kostspielig ist, werden mehr und mehr Tiere ausgesetzt, abgegeben oder sich selbst ĂŒberlassen“, so Jana Hoger, Fachreferentin fĂŒr tierische Mitbewohner bei PETA. „Tierhandlungen mĂŒssen sich verpflichten, fĂŒr die verkauften Tiere einzustehen, anstatt die Verantwortung nach dem Kauf gĂ€nzlich von sich zu weisen. Auch die Politik muss endlich einschreiten und ein Verkaufsverbot von Tieren im Einzelhandel und Internet erlassen. Nur so kann das Leid Tausender Tiere langfristig gestoppt werden.“

 Hintergrundinformationen

Etwa 1,2 Millionen Tiere leben derzeit in deutschen Terrarien. Die durch den Ukrainekrieg und seine Folgen angespannte Situation stellt Menschen, die exotische Tiere als sogenannte Haustiere halten, vor enorme Kosten. Die meisten Reptilien, die in deutschen Wohnzimmern gehalten werden, kommen aus subtropischen Breitengraden und benötigen dementsprechend hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Um diesen Lebensraum zu imitieren, investieren Tierhaltende jĂ€hrlich viele Millionen Euro an Energiekosten, die in die Terrarienhaltung fließen. Nach der Abgabewelle sogenannter Coronahunde stehen Tierheime damit vor dem nĂ€chsten Problem. Etliche Tierheime haben bereits einen Aufnahmestopp verhĂ€ngt, darunter auch das grĂ¶ĂŸte Tierheim Deutschlands in Berlin. Zudem lassen sich Reptilien nur schwer vermitteln. Denn interessierte Menschen adoptieren sie nur selten in Tierheimen, sondern erwerben die anspruchsvollen Lebewesen oft in Zoohandlungen, die sie wie Billigware ausstellen und ohne jegliche Kontrolle der Interessierten verkaufen. Erst vor wenigen Wochen gab es Ă€hnliche Meldungen aus Großbritannien. Auch dort setzen mehr und mehr Menschen exotische Tiere aus oder geben sie in Tierheime oder Auffangstationen, weil sie die Kosten fĂŒr die Haltung nicht mehr tragen können. [1]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen ĂŒberlegen einstuft.

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