(BZfE) â Veganes Eis liegt im Trend. Statt Milch und Sahne verwenden die Hersteller meist Mandeln und Kokosmilch. Allerdings wird die Herkunft wichtiger Zutaten oft nicht angegeben, kritisiert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. In einer Marktstichprobe vom MĂ€rz 2022 standen ĂŒber 50 cremige Eisprodukte auf pflanzlicher Basis auf dem PrĂŒfstand.
Speiseeis ist meist hoch verarbeitet. Das gilt auch fĂŒr vegane Varianten: Pro Produkt waren bis zu neun Zusatzstoffe enthalten. Nur drei Bio-Eis kamen ohne Zusatzstoffe aus. Bei den Aromen handelte es sich in der Regel um natĂŒrliches Vanille-, Bananen- oder Schokoladenaroma, auf die immerhin 21 von 53 untersuchten Sorten verzichten konnten.
BZfDie meisten Produkte zeigten gut sichtbar auf der Vorderseite, dass es sich um ein rein pflanzliches Eis handelt â durch den Hinweis âveganâ, aber auch das V-Label oder die Veganblume. Neun Eis machten solche Angaben nur auf der RĂŒckseite, und ein Hersteller bezeichnete seine drei Produkte mit dem lebensmittelrechtlich nicht definierten Begriff âplant basedâ.
Besonders hĂ€ufig wurde die Kuhmilch durch Mandeln (23) oder Kokosmilch (15) ersetzt. Weitere Alternativen waren ErdnĂŒsse, Hafer, Reis, Lupine, Cashewkerne oder Erbsenprotein. Nur selten gaben die Hersteller den prozentualen Anteil der maĂgeblichen Ersatzzutat an â entweder auf der Vorderseite (2) oder in der Zutatenliste (3). Das sei laut Verbraucherzentrale Ă€rgerlich, wenn etwa Produkte auf Mandelbasis nur drei Prozent Mandelmark oder -paste, dafĂŒr aber reichlich Kokosfett enthalten. Nur acht vegane Eissorten kamen ganz ohne Kokosprodukte und Palmfett aus, die reich an ungĂŒnstigen gesĂ€ttigten FettsĂ€uren sind. Die Herkunft der Ersatzzutaten gaben nur 2 von 53 Produkten an.
Auch veganes Eis zĂ€hlt zu den SĂŒĂigkeiten und sollte daher in MaĂen verzehrt werden. Da die NĂ€hrwerte sehr unterschiedlich sein können, lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Allein der Energiegehalt schwankte je nach Produkt zwischen 113 und 296 kcal pro 100 g. Veganes Eis kann eine umweltfreundlichere Alternative zu ĂŒblichem Speiseeis sein. Allerdings waren auf dem Etikett nur wenige Nachhaltigkeitsaussagen wie âklimaneutralâ (4) und ânegative CO2-Bilanzâ (1) zu finden, die sich nicht konkret nachvollziehen lieĂen. Die VerbraucherschĂŒtzer fordern eine transparente und ĂŒbersichtliche Kennzeichnung, sodass beim Einkauf eine bewusste Wahl möglich ist.
Heike Kreutz, www.bzfe.de